Universitätsklinikum Würzburg Neue Direktorin der Klinik für Strahlentherapie ist Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein

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Seit Anfang April 2023 ist Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein neue Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).

Wittig-Sauerwein UKW Klinik für Strahlentherapie
Seit Anfang April 2023 neu am UKW: Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein. – © UKW/André Toussaint

Prof. Wittig-Sauerwein wechselte von der Uniklinik Jena nach Würzburg. In Jena war sie seit 2017 Direktorin der Strahlenklinik. Sie folgt auf Prof. Michael Flentje, der die Klinik seit 1994 geleitet hat und Ende März 2023 in den Ruhestand gegangen ist.

„Die Strahlentherapie in Würzburg ist sehr gut aufgestellt und mit dem aktuell laufenden Neubau für die Strahlentherapie werden hier auch optimale neue räumliche Bedingungen geschaffen.“

Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein

Technischer Fortschritt und Digitalisierung

Mit Blick auf die technischen Entwicklungen der Strahlentherapie bei der Behandlung von an Krebs erkrankten Menschen betont sie: „Gerade hier profitieren die Patientinnen und Patienten enorm vom technischen Fortschritt und der Digitalisierung. Die Strahlentherapie wird immer präziser. Das schont die Patientinnen und Patienten spürbar und diese Entwicklung wird weiter anhalten“. Neben der physikalischen Präzision sei es aber auch die patientenindividuelle „biologische Präzision“ in der Krebstherapie, die enorm voranschreite. „Auf dem Gebiet der Immuntherapie zählt die Universitätsmedizin Würzburg zu den herausragenden Standorten. Und gerade die Kombination von Strahlentherapie und Immuntherapie ist ein sehr junges Forschungsthema, dass wir hier weiter ausbauen wollen“, betont Prof. Wittig. Daher sei gerade die Einbindung in die Strukturen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT WERA) ein großer Pluspunkt für die Patientinnen und Patienten.

Neues Verfahren in der Strahlentherapie basiert auf KI

Mit rund 2.200 stationären Patientinnen und Patienten jährlich zählt die Würzburger Klinik zu den größten strahlentherapeutischen Einrichtungen in Deutschland. Die Klinik nutzt zudem als einer der ersten Standorte in Deutschland seit 2022 eines der modernsten Strahlentherapiegeräte („Ethos“). „Damit können wir während der Behandlung in Echtzeit die Strahlungsdosis individuell anpassen. Dieses neue Verfahren, die sogenannte adapative Strahlentherapie, basiert auf Künstlicher Intelligenz (KI) und reagiert direkt auf Veränderungen bei der Position und Größe des Tumors“, erklärt Wittig-Sauerwein.

Prof. Dr. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor des UKW, betont: „Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Wittig-Sauerwein für die Leitung der Klinik gewinnen konnten. Gemeinsam wollen wir die hohe Behandlungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten weiter ausbauen. Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät Würzburg, erklärt: „Die Strahlentherapie ist von einem hohen technischen Innovationsgrad geprägt. Mit der Einbindung in das NCT WERA wird die schnelle Übertragung von aktuellen Forschungsergebnissen in die klinische Praxis speziell in der Würzburger Universitätsmedizin noch weiter gestärkt.“

Prof. Wittig-Sauerwein hat Humanmedizin an der Universität Essen studiert, wo sie auch promovierte und sich mit Untersuchungen einer speziellen Form der Partikelstrahlentherapie habilitierte. Nach der Anerkennung als Fachärztin für Strahlentherapie arbeitete sie zunächst als Oberärztin am Universitätsklinikum Essen und wechselte danach an die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie in Marburg/Gießen, wo sie zur Professorin für Radioonkologie an der Philipps-Universität in Marburg berufen wurde, bevor sie 2017 nach Jena wechselte.

Neubau für die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

Aktuell wird auf dem Luitpold-Campus des UKW ein neues Gebäude für die Klinik für Strahlentherapie errichtet. Neben der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie wird dort auch eine Palliativstation integriert. Kernstück des Gebäudes sind fünf Bestrahlungsräume, die jeweils einen Linearbeschleuniger zur strahlentherapeutischen Behandlung aufnehmen werden. Das Richtfest ist für den Herbst geplant. Bei planmäßigem Baufortschritt kann die neue Klinik 2025 ihren Betrieb aufnehmen. Bauherr ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Würzburg.