München Klinik Team gestaltet neue internistische IMC-Station in Neuperlach selbst

Intermediate Care (IMC) bezeichnet eine Versorgungsstufe zwischen Normalstation und Intensivversorgung. In der München Klinik gibt es seit Jahresbeginn eine neue internistische IMC-Station in Neuperlach, die u.a. als Vorbild für andere Fachbereiche dienen könnte und trotz Fachkräftemangels neue Pflegekräfte gewinnen konnte.

Das Team der ICM-Station
Das Team der neuen internistischen IMC-Station in der München Klinik Neuperlach rund um Chefarzt Prof. Stefan Sack (hinten Mitte), Dr. Christine Krollmann (vorne Mitte), Stationsleiterin Katrin Starke (hinten rechts) freut sich gemeinsam mit der Klinikleitung (im Bild hinten) über die Eröffnung der neuen Station. – © München Klinik.

Unter dem Namen „Station 12“ hat zum Jahresanfang eine neue Station mit vier Betten in der München Klinik Neuperlach eröffnet. Dort werden IMC-Patientinnen und -Patienten versorgt – in direkter Nachbarschaft und doch organisatorisch erstmals völlig losgelöst von der „Schwesterstation“, der internistischen Intensivstation (ITS).

Alle Seiten profitieren von spezialisierter Versorgung auf der IMC-Station

Patientinnen und Patienten bleiben in der Regel zwischen 24 und 48 Stunden auf einer IMC-Station, bevor sie stabil genug sind, und auf eine Normalstation verlegt werden können. Den speziellen Bedürfnissen von Überwachungspatientinnen und -patienten, könne auf einer eigenen Station am besten nachgegangen werden, erklärt Prof. Stefan Sack, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin in der München Klinik Neuperlach. Zudem sei der Wechsel zwischen den beiden Patientengruppen auch für das Personal mühsam, weshalb sich mit getrennten Stationen jeder auf seinen Kern fokussieren könne, ergänzt er.

Neue Pflegefachkräfte gewonnen

Eine neue Krankenhausstation zu eröffnen, bedeutet in erster Linie auch ein neues Team dafür zu finden – gerade im Pflegebereich angesichts des Fachkräftemangels keine leichte Aufgabe. In Neuperlach ist es mit dem innovativen Konzept, das dem Team neue Spielräume in der Gestaltung der täglichen Stationsarbeit eröffnet, trotzdem gelungen. Fünf Pflegefachkräfte konnten für die neue Internistische IMC-Station bereits eingestellt werden. Für Sommer 2023 ist eine Erweiterung der Station auf acht Betten und der Umzug in nochmals größere, dann ganz eigene Räumlichkeiten vorgesehen. Auch hier kann das Team sich an der Organisation der neuen Station einbringen.

Arbeit auf der ICM-Station

Auf der IMC werden die Patientinnen und Patienten mit anspruchsvoller Medizin, Pflege und Technik versorgt. Aber sie sind stabiler, es ist kein Arbeiten am Limit, im ständigen Ausnahmezustand der Intensivstationen. Deswegen dient die IMC oft als Sprungbrett für die ITS, oder als bewusste Entscheidung, wenn die Arbeit auf ITS z.B. altersbedingt zu fordernd geworden ist.

Team findet und konzipiert sich in Neuperlach selbst

Im Aufbau der neuen Station ist ein Teambuilding-Konzept fest verankert. Für die ärztlichen Mitarbeitenden biete sich hier, unter Leitung von Oberärztin Dr. Christine Krollmann, die Chance mittels Stufenkonzept in die intensivmedizinische Ausbildung zu starten. Das Teamkonzept setzt auf

  • Interdisziplinarität und
  • Interprofessionalität.

Das Team soll sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben eine eigene Struktur vorgeben.

Freie Gestaltungsmöglichkeiten auf der IMC-Station

„Häufig fallen die Besuchszeiten beispielsweise mit der Pflegeübergabe zusammen und bedeuten zusätzlichen Stress. Hier könnten wir ansetzen, und, wenn das IMC-Team es so möchte, andere Besuchszeiten beschließen“, sagt Katrin Starke, die die Stationsleitung auf der neuen internistischen IMC übernommen hat. Weitere Gestaltungsräume bieten z.B.

  • die Schichtzeiten,
  • die Angehörigenkommunikation
  • oder die Ausgestaltung der Visiten.

Wenn sich eine Neuerung nicht bewährt, soll sie jederzeit erneut im Team angepasst werden können.